Judentum
Wegen der Bedeutung des Sabbat-Ruhetages als Bekenntnis, Erkennungs- und Bundeszeichen hat sich ein kompliziertes Regelwerk zur Heiligung des Sabbats herausgebildet und bei den orthodoxen Juden bis heute erhalten.
Es wird begleitet von symbolischen Riten wie der Säuberung des Hauses, der Begrüssung der "Königin Sabbat" mit dem Entzünden der Kerzen auf den Sabbat-Leuchtern durch die Hausfrau, beim ersten Stern, der sich am Freitag-Abend zeigt.
Es wird vorgekocht, weil Feueranzünden am Sabbat verbotene Arbeit wäre. Selbst elektrische Schalter zu betätigen (Funkenerzeugung) ist für strenggläubige Juden verboten, weshalb Hotels in Israel einen ständig fahrenden "Sabbat-Lift" haben.
Die Speisen sind festlich, vielfältig und hoch-symbolisch, Wein gehört unabdingbar dazu. Der Familienvater schneidet mit Segensworten die Sabbatbrote an und spricht den Segen über dem Wein.
Der Sabbat dient, ausser dass in der Synagoge Gottesdienst mit Lesungen, Gesang und Auslegung gefeiert wird, zum Bibel- und Talmud-Studium, zu Besuchen, Spaziergang und Spielen.
Er ist ein festlicher Tag der Erholung und Freude an der Schöpfung Gottes, im dankbaren Bewusstsein, sein erwähltes Volk zu sein.
Am Sabbat-Abend schliesst die "Hawdalah" den Festtag und die Woche ab, wiederum mit symbolischen Handlungen, die auf die bevorstehende Arbeitswoche vorbereiten: Auslöschen der geflochtenen Kerze im Sabbat-Wein, Riechen an der Gewürzbüchse ("Bessonim") der "Wohlgerüche des Sabbat", die man als Hoffnung auf den nächsten Sabbat bewahren möchte. Dazu gehört der Sehnsuchtswunsch: "Nächstes Jahr in Jerusalem".
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