Solche Tendenzen scheint es zu geben, erst recht in Zeiten der totalen Medien-Herrschaft, - und sie stimmen nachdenklich. Im Web boomen "Fasten"-Sites aller Gattungen.
"Fasten" hängt mit "fest machen" zusammen, - nicht nur des Bauches, sondern auch der Seele und des Geistes: unabhängig zu werden von Süchten, Genüssen, Moden und "musts".
Es gibt da aber auch Gefahren:
Eine der hintergründigsten scheint mir heute z.B. die zu sein, dass das Fasten selbst zur Mode wird, zum weiteren Flicken in der Selbstbedienungs- und Patchwork-"Religion" unserer Tage - und zum weiteren Konsum-Angebot: Konsum-Verzicht als separater "Markt"!
In früheren Zeiten dagegen fastete man, weil man die fordernde Bedürfnis-Macht des Körpers besiegen wollte und die Triebe, die sich in ihm melden, nicht über sich herrschen lassen wollte - und weil man sich ständig ans Sterben erinnern lassen wollte. Die Sorge um das Körperliche sollte nicht vom Streben nach dem "Seelenheil" ablenken, denn der Körper galt als das Einfalltor aller "sündlichen Lüste".