Zu Zwinglis Ansichten s. bei "Biblisch-reformatorisch".
Calvins Überzeugung entspricht in etwa der lutherischen, allerdings beurteilt er im Blick auf die künftige Herrlichkeit die menschliche Natur noch weit kritischer.
Im reformierten Zürich bestimmten in den folgenden Jahrhunderten die "Sittenmandate" des Rates der Stadt das öffentliche Leben. Er wurde darin beraten und dazu aufgefordert vom Antistitium, also der Kirchenleitung. Die Mandate reglementierten bzw. verboten alles, was in Richtung Luxus und Sinnenfreude ging und Ernst und Nüchternheit vermissen liess; - nicht nur in der Fastenzeit, sondern das ganze Jahr hindurch und in allen Lebensbereichen, - freilich mit sehr wechselndem Erfolg.
Nur im Genf Calvins war man noch rigider.
(tn's Meinung): Letzte Reste davon (Veranstaltungs- und Tanzverbot an den hohen Feiertagen) wurden erst in unseren Tagen beseitigt, weil solche obrigkeitlichen Eingriffe in die "Freiheit des Event-Marktes downtown switzerland" und die angebliche "Lebensqualität" wohl nicht mehr zeitgemäss sind.
Bis vor wenigen Jahren ging man - jedenfalls auf den Dörfern - noch schwarz gekleidet zum Abendmahl, erst recht an Karfreitag.