Fasnacht / Karneval in Deutschland
Auch zu dieser vor allem in Westdeutschland und den romanischen Ländern üblichen Bezeichnung gibt es viele Erklärungsversuche:
Verbreitet, aber wohl unzutreffend ist die Meinung, das Wort komme von "carni vale (-dicere) = dem Fleisch Lebewohl sagen", d.h. sowohl dem Fleischgenuss, der in der Fastenzeit verboten ist, als auch den "fleischlichen Genüssen", - die es erst recht sind; -
eine schon christlich von der nachfolgenden Entsagungs-Zeit gefärbte Deutung. Denn man sagt ja gerade noch nicht Lebewohl, sondern geniesst in vollen Zügen - und darüber hinaus.
Das Gleiche dürfte für die Erklärung gelten, es heisse "carnem levare" = das Fleisch aufheben, beseitigen.
Eher könnte sich "Karneval" von "carrus navalis = Schiffs-Karren" herleiten, einem Festbrauch mit einem bekränzten Schiff, der schon bei den Dionysien im alten Athen beliebt war; - die "Motiv-Wagen" sind ja bis heute unerlässliche Bestandteile der Rosenmontags- und sonstigen Karnevals-Umzüge, ebenso die Wagen der Sambaschulen beim "Carnaval von Rio".
Und der venezianische ist ohne Schiffe sowieso undenkbar.
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