Fresko der Kreuzigung, mit Maria, Johannes und Aposteln (Kirche des ehem. Zisterzienserklosters Kappel a. Albis ZH; Stefans-Kapelle, Mitte 14. Jhd.; Beispiel für Passions-Mystik - mit der Adler-Helmzier der Gessler von Brunegg, übrigens nicht dem Vorbild für die schweizweit bekannte "Globi"-Figur!).

Karfreitag - früher:
Höchster Feiertag der Protestanten (und dementsprechend Wasch- und Putztag für die Katholiken, die Ostern - und später Fronleichnam - feierten).

Erstes feierliches Abendmahl der Neukonfirmierten.

Musik-, farb- und glocken-los.

Tag der Versenkung in den Tod Christi.

"Vergnügungs"-Verbot (Tanz, Theater, Kino).
 
Karfreitag - heute:
Festliche Kirchenmusik

Gelegenheit zu "Kreuzweg-Meditationen" und -Demonstrationen.

"Brückentag" für das Oster-Wochenende.

Tag für Vereins-"Anlässe".

Bald verkaufs-offen mit Strassenfest.

Passionszeit - früher:
Fastenzeit - "stille Zeit" - mit allen Konsequenzen: Essen, Vergnügung, Kultur wurden eingeschränkt, um sich mitbedenkend in das Leiden Christi zu versenken.

Passionsandachten in den Wochen bis Karfreitag.

Karwoche (von Palmsonntag bis Karsamstag) besonders strikt als "stille Zeit", ohne Sitzungen, Veranstaltungen etc..

"Gründonnerstag", historisierend - am Abend - mit dem "Letzten Abendmahl Jesu" gefeiert, später mit kirchenmusikalisch gestalteten Abendgottesdiensten.
 
Passionszeit - heute:
Nicht als besonders wahrgenommen; Frühjahrsputz und Gartenbestellung, allgemeine Frühlings-Euphorie, Aufbruch in die Ferien.

Keine Einschränkung von Festen und Veranstaltungen; auch kirchliche Trauungen sind möglich.

Andererseits - als "Fastenzeit" neu entdeckt, aus den verschiedensten Motiven.

"Suppentage" und "Fastenagenda" von "Fastenopfer/Brot für Alle" als Spenden-"Events" für Entwicklungshilfe und Fasten-Anlässe.


Anmerkung: Das "früher" bezieht sich auf die Zeit bis ca. 1970/1980; was die Feiertagsregelung angeht, teilweise - in Zürich - bis 2000.