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Reformiert, d.h. zwinglisch

Zürich: (vgl. "Fasten")
Mit Zwingli's Befürworten des Fastenbrechens seines Druckers Froschauer begann 1522 die Zürcher Reformation; die Palmesel-Prozession der Metzger-Zunft zum Lindenhof wurde 1524 abgeschafft; - dafür musste der Pfarrer von St.Peter den Metzgern zu Aschermittwoch 101 Fasnachts-Chüechli stiften.

Die Passionssonntage wurden normale Sonntage; alle besonderen Passionsbräuche und -Begehungen wurden abgeschafft.

Die Fastenspeisen hielten sich aber hartnäckig, ebenso wie die "Fasnachts-Chüechli" (Fettgebäck vor der fettlosen Fastenzeit) vorher!

Der Palmsonntag wurde erst im 19. Jhd. als Konfirmations-Termin (mit erstem Abendmahlsgang der Konfirmierten an Karfreitag und Ostern) wieder herausgehoben (vgl. bei "Konfirmation").

In der Karwoche wurde donnerstags bis samstags die Leidensgeschichte gepredigt (bzw. "durchgenommen"), im übrigen blieben es Arbeitstage; die Passionsandachten dehnten sich aber schliesslich bis auf drei Stunden aus, was verständlicherweise zu Klagen führte. - Sowohl an Gründonnerstag wie an Karfreitag wurde Abendmahl - mit ungesäuertem Brot - gefeiert.

Auf Antrag von Antistes J.J.Breitinger wurden 1626 die Passionspredigten auf die ganze Karwoche verteilt: jedes Jahr einem anderen Evangelium folgend und nicht länger als eine Stunde; begonnen wurde an Invokavit.

Gewichtigster Tag der Karwoche war zunächst der "Hohe Donnerstag" (Gründonnerstag), nicht etwa Karfreitag. - Am "Grein"-Donnerstag (mit der Farbe hat das nichts zu tun!) waren in der Alten Kirche die Büssenden (die mit Kirchenbusse Belegten) wieder in die Gemeinschaft der Glaubenden aufgenommen worden. - Ab 1746 war an diesem Tag die Arbeit verboten, 1768 wurde er zum Festtag und eigentlichen Abendmahlstag erklärt.

1819 beschliesst jedoch die "Asketische Gesellschaft" (der Zürcher Pfarrer), den Karfreitag zum Feiertag zu machen, wie es gleichzeitig auch in Graubünden und 1847 in Schaffhausen geschieht. - Der Grosse Rat von Zürich folgt dem 1858. Damit blieb der Tag vor allen "weltlichen Festlichkeiten" geschützt - bis ins Jahr 2001 - (vgl. "Regelungen").

Heute hat sich die reformierte liturgische Begehung der Karwoche weitgehend an die gesamt-kirchliche, gesamt-protestantische bzw. eigentlich lutherische angeglichen: Passionsmusiken; Lese-Andachten; "Ökumenischer Kreuzweg durch Zürich" etc..




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