Besonders interessant sind die 'antitypischen' (Entsprechungen zwischen AT und NT und säkularer Geschichte) Zuordnungen im "Speculum Humanae Salvationis" (Spiegel der menschlichen Errettung), die im 14. Jhd. in verschiedenen Handschriften kursieren, die damalige Hermeneutik (Auslegungskunst) wiedergeben und durch ihre Zusammenschau und Kommentierung für die theologische Verknüpfung und die kunstgeschichtliche Behandlung der diversen Themen entscheidende Hinweise geben:
Die Himmelfahrt Christi wird dort zusammengesehen mit Jakobs Traum von der Himmelsleiter (1 Mose 28, 10-22), Christus als dem Guten Hirten (Lk 15, 1-7; Joh 10, 1-29; vgl. Ps 23, 1-6) und der Entrückung des Elia (2 Kön 2, 1-14):
aus dem Codex Creminfanensis 243 (Kremsmünster, ca. 1330);
(Scan aus: Faksimile-Ausgabe Graz 1997).
Bemerkenswert ist die Kombination von Mandorla- (= Herrlichkeits-) und "Entschwindender"-Darstellung, wie auch die Beziehung auf den "Guten Hirten", der das verlorene Schaf an den Beinen gen Himmel zieht, - wobei die Engel applaudieren!