Pfingsten in Sprachspuren - und botanisch
"Pfingst-Ochse": das besonders geschmückte Tier, das den Weide-Auftrieb anführt oder abschliesst, teilw. auch an Pfingsten durch die Strassen getrieben - und anschliessend geschlachtet wird (in Zürich als "Osterstier", noch 1855 illustriert!); auch "Pfingsthammel"; eigentlich alter Opferbrauch.
- Übertragen für einen unmässig aufgeputzen bzw. sich aufspielenden Mann, seltener auch von geschmacklos aufgedonnerten Frauen.
"Pfingstbraut": Mädchen, das sich zu den Treffen der Jugend an den Pfingstspielen verspätet, von daher auch: wenig reizvolles, deshalb ledig bleibendes und darüber älter werdendes Mädchen,
- oder aber: das Mädchen, das sich ein Bursch bei den Pfingstwettspielen (z.B. Maibaumklettern) als "Braut" für ein Jahr wählt.
"Bin dir grün"= mag dich gern: Burschen schmückten das Haus des umworbenen Mädchens mit Mai-"Grün".
Und dann gibt's noch die "Pfingstrose":
Eine Staude, die - rot, violett oder weiss - jeweils ca. an Pfingsten blüht, aber nur sehr entfernt an Rosen erinnert; sie ist ein Päoniengewächs.
Pfingstrose
Dazu noch ein "Rosenwunder":
"Der "Dies rosarius" oder "Dies rosae" (übersetzt "der Rosentag") war das Totenfest der Römer, woraus bei den Italienern "Pasqua rosa" wurde - das heutige Pfingstfest.
Als Demonstration des Pfingstwunders liess man früher Rosen von der Kirchendecke herabfallen."
(aus: "Welt der Rosen ")
|