Neuestes vom Zürcher Kirchenrat
19.8.04: kid. Der Kirchenrat der reformierten Landeskirche des Kantons Zürich wendet sich mit einem Brief zum Stand der Ökumene an die reformierte Pfarrschaft und die Kirchgemeinden des Kantons Zürich. Der Brief des Kirchenrates ist ein Aufruf zur weiteren Pflege der ökumenischen Zusammenarbeit und für die gegenseitige eucharistische Gastfreundschaft.
Ökumene-Brief

Hier hat der "eidgenössische" Feiertag eine Chance eröffnet - oder in eine Zwickmühle geführt:

Die katholischen Gemeinden feiern ihn seit dem 2. Vatikanischen Konzil "ökumenisch" (was immer das heisst), - die reformierten seit 1832 als Abendmahls-Sonntag.

Es besteht aber nach wie vor zwischen den Konfessionen keine Abendmahlsgemeinschaft; der katholische Sonntagmorgen-Gottesdienst hat eine Messe=Eucharistiefeier zu sein; der katholische Christ kann kirchlicherseits nicht guten Gewissens am reformierten Abendmahls-Gottesdienst kommunizierend teilnehmen.

Seit den Debatten um die "Interkommunion" am "ökumenischen Kirchentag Berlin '03" und erst recht seit dem Votum des Papstes und der Schweizer Bischöfe gegen "schwerwiegende Missstände" auf diesem Gebiet gehen die Wogen diesbezüglich hoch.

Viele Priester und PfarrerInnen "nehmen es nicht so genau" bzw. machen sich zu Märtyrern der "wahren Ökumene" und bieten gleichwohl sogenannte "ökumenische" Gottesdienste an, zur Haupt-Gottesdienst-Zeit, mit oder ohne Abendmahl. Sie berufen sich auf die "genuine Botschaft Jesu", die "normative Kraft des Faktischen" und das alle Lehrunterschiede hinwegfegende "überwältigende Gemeinschaftserlebnis".

t-n's Meinung:
Aber ob damit das Problem gelöst ist und nicht vielmehr die "Seelen verwirrt werden", muss immerhin gefragt werden dürfen (die katholische Seite hat diesbezüglich sehr klare, zuletzt geradezu schroffe Worte gefunden!).

Vielleicht wäre es in der derzeitigen unklaren, inzwischen eher schwierigen Situation ehrlicher, nüchterner und damit der Sache und den Menschen dienlicher, die bestehenden Unterschiede deutlich zu benennen und zu erklären, ihnen Rechnung zu tragen und also ökumenische Feiern nur ausserhalb der Hauptgottesdienstzeiten und ohne Abendmahl anzubieten - zumal der staatliche Druck einer gemeinsamen Veranstaltung an repräsentativer Zeitstelle ja längst nicht mehr besteht.

Wie wäre z.B. eine gemeinsame Feier mit der Israelitischen Gemeinschaft, die ja auch den Bettag feiert, durchzuführen? - Oder - wie es bereits geschieht - mit den islamischen Gemeinschaften, sofern sie dazu bereit sind? - Oder den buddhistischen etc. etc. ?