Ursprünglich war der kürzeste Tag des Jahres, die Wintersonnenwende, der Gedenktag für den zweifelnden Jünger (Joh 20,19 ff). Im evangelischen Kirchenjahr ist er das geblieben, im katholischen wurde er 1969 auf den 3.Juli verlegt (Gedenktag der Translation der Gebeine nach Edessa).
Warum aber Thomas-Tag am 21.12.? - Die apokryphen Thomas-Akten machen ihn, weil der Name "Zwilling" bedeutet, zum Jesus-Bruder, gar Jesus-Zwilling. Aus diesem Grund könnte sein Fest in die unmittelbare Nähe des Geburtsfestes Jesu gelegt worden sein (obwohl Heiligen-Gedenktage eigentlich immer deren Todestage sind). Oder umgekehrt, um durch das Apostelfest das spät eingeführte Weihnachtsfest aufzuwerten?
Oder aber deshalb am kürzesten Tag des Jahres, weil Thomas die Erscheinung des Auferstandenen zunächst "verschlafen", und dann auch noch bezweifelt hatte?
So gab es auch an diesem Tag Weckbräuche: "Toms Esel I-A !" wurde der Langschläfer geneckt. Ebenso gab es Nikolaus-ähnliche Beschenk- und Droh-Bräuche (die Thomas-Nacht ist die erste der 12 Rauhnächte).
Näheres im "Heiligenlexikon".
Und - trotz "Winteranfang": jetzt werden die Tage wieder länger!