Die Verteilung der Geschenke: sie fand teils am 6.12. (Nikolaus-Tag), teils an Silvester (Westschweiz) statt. - Wenn Angestellte und Gesinde zum Haushalt gehörten, war die Bescherung immer auch Material-Entlöhnung (früher die Lohnzahlungen am Martinstag).
Das Wort kommt seit dem 17. Jhd. vor und ist abgeleitet von "scheren" = teilen, abteilen, zuteilen: Gott teilt Gaben zu.
Im 19. Jhd. bürgert sie sich für den 24.12. ein. - Das "Christkind", das seit der Gegenreformation verehrt und jetzt verniedlicht wird, wird zum Gabenbringer, statt Nikolaus und Martin. Schon bei Martin Luther taucht 1545 "der Herr Christ" auf, dort allerdings anders begründet (vgl. bei "Christkind").
Das Bild zeigt - satirisch um 1900 - eine grossbürgerliche "Bescherung" (im Doppelsinn des Wortes).