Seit 1509 im oberdeutschen Raum bekannt (immergrüne Zweige und kleine Bäume, ohne Lichter).
 
1539 in Strassburg verbreitet (1711 Buchsbaum mit Kerzen lt. Liselotte v.d.Pfalz); seit 1748 auch in Zürich bezeugt (Lichter, Chlausbaum, aber am 24.12.!); in der Westschweiz erst 1900.

Hosea 14, 8: " Ich will sein wie eine grünende Tanne", sagt Gott von sich (aber nur nach Luther: v. 8 statt 9!).

Vielfältige Symbolik: Sich verjüngend (Hoffnung); Kreuzform der Zweige; stechende Nadeln (Passion); immergrün (Hoffnung, Leben); Lebensbaum des Paradieses mit Lebensfrüchten (vgl. "Äpfel/ Kugeln") und Blüten zugleich (Zierschmuck); auch Stechpalmen; Misteln; Wacholder, Buchsbaum (schon vorchristlich bei Sonnwendfeiern); - anders: Kreuzesbaum Christi.

In Bem schon 1507 "Dattelbaum-Schütteln": Zunftbrauch zu Silvester, dann Gabenbaum zu Weihnachten; ab 1650 Bäumchen (verschiedener Art) mit Gaben und Glitzerzeug behängt (für Angestellte und Kranke in Spitälern); später höfisch (1816 Österreich, 1830 Bayern), dann bürgerlich (seit Deutsch-Französischem Krieg 1870/71).

Im Erzgebirge: hölzerne Pyramide, in der sich Figuren-Tableau's drehen; feste Kerzen aussen treiben durch aufsteigende Wärme über das Flügelrad die Tableau's an. Ausserdem Krippe und ganze Landschaften: "Weihnachtsberg".

(Bild: moderne Weihnachtspyramide).

Boshafte Berliner Karikatur von 1904 (!) zu "Jüdischer Assimilations-Sucht":

"Evolution" vom Chanukka-Leuchter zum Christbaum, - wobei die gemeinsame Quelle der Licht- und Hoffnungs-Symbolik kaum bewusst gewesen sein dürfte.

(Bild aus einem Zeitungsartikel der 90-Jahre)

In den USA sind künstliche - also sehr gleichmässige - Bäume üblich, die wegen Brandgefahr nur mit elektrischen "Kerzen", und nicht unbedingt mit christlich-traditionellem Schmuck bestückt werden.

(Bild aus einer Warenhaus-Annonce im Juli (!) 2006)