Bücherverteilung an die bedürftige Jugend 1795 im Grossmünster.
Die Zentralbibliothek Zürich schreibt zum Berchtelistag 2005:
"Die Tradition, am 2. Januar, dem Bächtelistag, Neujahrsblätter herauszubringen, reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. 1645 verteilte die Stadtbibliothek als erste Zürcher Institution ein Neujahrsblatt. Die 1917 aus der Vereinigung von Stadt- und Kantonsbibliothek hervorgegangene Zentralbibliothek setzte den Brauch bis 1939 fort. Nun wird - mit der CD «Frühlingsblüthen» mit Klaviermusik des Schweizer Komponisten Johann Carl Eschmann (1826-1882), dessen Nachlass in der Zentralbibliothek liegt, - in neuer Gestalt an die alte Tradition angeknüpft."
Die verschiedenen "Gesellschaften", die sich zur Kulturpflege seit dem 17., vor allem dann im 18. und 19. Jahrhundert bildeten, übernahmen von den Zünften den Brauch der Neujahrsbesuche am Berchtelistag und vor allem den der Neujahrsblätter und führen ihn bis heute weiter, teilweise mit kostbaren (und auch teuren) Editionen.
Der Kantonal-Zürcherische Heimatschutz gab im Jahr 2005 z.B. den Murer-Plan von 1576 zusammen mit dem Müller-Plan von 1788 auf CD heraus.
Das Festen und Bechern, das tagsüber untersagt war, wurde abends nachgeholt, oft auf speziellen Bällen für die Jungmannschaft, auf die man auch maskiert ging (wieder eine Reminiszenz an die Wurzel "Wilde Schar"!).
In Stammheim ZH wurden sogar die Gemeindewahlen an diesem Tag abgehalten - und abends gebührend gefeiert (nachdem der Pfarrherr heimgeschickt worden war).