"Fünte" aus dem 13. Jhd., Rostock
Blosses "Machen, was die meisten noch machen", - das reicht wohl nicht; ebenso wenig ein unklares "es ist so feierlich" oder "vielleicht passiert dem Kind sonst was" -
Es geht um Tieferes:
Die Taufe ist ein Sakrament, "wirkkräftiges Zeichen", "sichtbares Wort", sinnlich erfahrbare Zusage:
"Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein, spricht der Herr" (Jesaja 43,1 f ).
"Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden"
(Markus 16,16) (- was Zwingli gar nicht gefiel!).
"Wisst ihr nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? ..." (Römer 6,3 ff)
Taufe ist Eingliederung in Gemeinschaft, zumindest "Zeichen der Zugehörigkeit".
In Norddeutschland heissen die Taufbecken "Fünte" = fons = Brunnen; das weist auf das "lebendige Wasser" (Johannes-Ev. 4) hin, aus dem und in das hinein getauft wird.
- Auch in modernen katholischen Kirchen (z.B. St.Nikolaus Hombrechtikon, 1968) sind die Taufsteine oft als Tauf-"Brunnen" gestaltet, in denen das Wasser stetig fliesst, - und die daher aus dem Eingang oder der Seitenkapelle (wie es seit den Anfängen war) ins Zentrum der Kirche gerückt sind - wie in den reformierten Kirchen von jeher.
"Fünte" aus dem 13. Jhd., Rostock