Zwinglis Tauf-Theologie:
Die zentralen Gedanken:
"Zwingli hat selber zeitweise an der Kindertaufe gezweifelt.
Aber im Zusammenhang mit den "Täufern", bei denen die Taufe die Zugehörigkeit zu einer sich von der Welt abkehrenden Gemeinschaft bedeutet, entwickelt Zwingli eine Tauftheologie ganz eigener Art.
Sie wendet sich einmal gegen die römische Auffassung, der auch Luther zumindest teilweise folgt: Die Taufe ist nach Zwingli kein Gnadenmittel, sie bewirkt selber gar nichts.
Sündenvergebung ist erfahrbar aufgrund der göttlichen Verheissung, die in der Predigt zugesagt wird.
Die Taufe vergibt keine Sünden, auch das Taufwasser nicht; es hat keine übernatürliche Bedeutung.
Das eint ihn mit den Täufern.
Dennoch hält Zwingli an der Kindertaufe fest, obwohl sie den Verpflichtungscharakter der Taufe nicht zeigen kann.
Und zwar, weil in der Bibel deutlich wird, dass auch schon die Kinder von Christenmenschen zu Gott gehören, und weil im Alten Testament ja auch die Säuglinge beschnitten werden, die Taufe also als Parallele zur Beschneidung gesehen wird.
Ausserdem führe die Praxis einer Erwachsenentaufe zu einer Absonderung und einer sich für sündenfrei haltenden Gemeinschaft."
(Aus "reformiert-online", einer ausgezeichneten Zusammenfassung reformierter Geschichte und Lehre)
- Dem ist bis heute nichts hinzuzufügen.
Ende 17. Jhd.:
Joh.Heinr.Heidegger (ZH), ein reformiert-orthodoxer Theologe:
"Nicht der heilige Tauff, sondern das Blut Jesu Christi reinigt die Menschen von aller Sünde, der heilige Tauff ist nicht mehr als ein göttliches willkürliches Zeichen und Pfand der allbereit geschehenen Reinigung durch das Blut Christi."
Und ein geschichtlicher Überblick:
"Taufe" aus dem neuen "Historischen Lexikon der Schweiz"
Weiteres s. bei "Geschichte", zum Problem "Kinder- oder Erwachsenentaufe" bei "Konfessionen".