Zur Vor-Geschichte unter dem Stichwort "Firmung, confirmatio" verweise ich auf die entsprechenden katholischen Sites, z.B. Catholic Encyclopaedia (sehr ausführlich, auch für "Nicht-Katholiken", allerdings in Englisch und von 1908) -
bzw. auf "kath.ch" für Schweizer Verhältnisse (mit den neusten Diskussionen um das Firmalter)
und auf "wikipedia.de", wo es Antwort gibt auf fast alle Fragen... (allerdings nicht immer ganz zuverlässig).
Die reformatorische Geschichte beginnt wie immer mit Luther, der nichts gegen eine "Befestigung im Glauben" hatte, solange sie nicht als Sakrament verstanden würde; sein Hauptinteresse lag aber auf dem Lernen des Katechismus - und der Überprüfung des Gelernten. -
(Insofern ist es so grotesk wie bezeichnend, dass das Leipziger Reformations-Denkmal von 1839/83 auch die "Konfirmation" unter den Leistungen der Reformation abbildete; leider im web nicht mehr zugänglich).
Die Idee einer "Abschlussfeier" nach absolviertem "nachgeholtem Tauf-Unterricht" und erneuertem Bekenntnis hatte als erster offenbar der Humanist und Luther-Gegner Erasmus von Rotterdam.
Wirksam vertreten und eigentlich "erfunden" wurde die Konfirmation dann von Martin Bucer, dem Reformator von Strassburg und den oberdeutschen Gemeinden; - er war nach Zwinglis Tod auch von grossem Einfluss in der Schweiz.
Schon 1539 führte er in der Ziegenhainer Zuchtordnung die Konfirmation ein, die dann auch in die Oberhessische Kirchenordnung von Kassel übernommen wurde und, was die eigentliche "Einsegnungs"-Formel angeht, sich dort bis heute erhalten hat.