ZH-Manegg: Namenstafeln
Alternative Bestattungsformen
"Beerdigung" von Max Frisch 1991 (lt. Bericht von Peter von Matt, "Tintenblaue Eidgenossen, S. 235f):
Minutiöse Planung zu Lebzeiten durch MF selbst :
Aufbahrung des Sarges bei der Abdankung in der Kirche St.Peter (gegen die bis zum 31.12.2009 noch gültigen reformierten Bestimmungen: "... In der Kirche werden keine Särge aufgebahrt..."(Art. 73 KiO);
dann aber Ausstreuung der Asche in ein (Hoffnungs-?) Feuer der Freunde an einem Erinnerungsfest im Tessin ...; - damit es kein Grab gebe.
Ähnlich-anders war es bei Hannes Schmidhauser (Schauspieler), dessen Asche im Lago Maggiore ausgestreut wurde, damit er keine verehrbare Grabstätte habe.
(Vgl. auch beim Kapitel "Säkular").
Inzwischen werden in fast allen europäischen Ländern Bestattungen in sogenannten "Gemeinschaftsgräbern" ("anonym") immer beliebter:
Gemeinschaftsgräber
Im Friedhof ZH-Sihlfeld wurden im Febr. '03 6000 neue Grabstellen dieser Art eingerichtet, da 2001 fast ein Viertel aller Bestattungen im Gemeinschaftsgrab stattfanden. - Sie sind allerdings nur für Urnenbestattungen möglich - und auch nicht ganz anonym, da Namen und Beisetzungsdaten meist auf Inschriftenplatten am Rand der Anlage genannt werden; Grabpflege und bleibender Blumenschmuck sind allerdings nicht erlaubt. Damit trägt man der religiösen/weltanschaulichen Vielfalt und der zunehmenden Individualisierung und Vereinzelung bzw. Vereinsamung Rechnung.
Entsprechend a-christlich "freilassend" sind die von den Friedhofsverwaltungen angebrachten Symbole auf solchen Anlagen und die Gestaltungen des Platzes: Stelen, Plastiken, Tierkreiszeichen, Windrosen.