Liturgie: Worte, Musik, Bussteil, Friedensgruss
Spendeworte:
Sehr alt: "Christi Leib, für dich gebrochen" / "Christi Blut, für dich vergossen"; sprechen die Gabe individuell zu, aber schwierig bei sitzender Kommunion. - Dann muss die "Einladung / Vermahnung" diese Funktion mit übernehmen (unbefriedigend).
Immerhin kann empfohlen werden, dem Banknachbarn die Gaben mit einem "Für dich" weiterzureichen, - wenn die Gemeinde dazu bereit ist.
Rolle der Musik beim Abendmahl:
"Sub communione":
Ursprünglich verpönt wegen "Zerknirschungs"-Stimmung und weil Musik auf heidnisch-orgiastische Opferfeste zu deuten schien; inzwischen anerkannt als hilfreich zur Meditation und Sammlung auf das Gemeinte.
Gemeindegesang - teilw. selbst Intrumentalmusik! - sub communione wird reformiert eher als ablenkend empfunden (vor allem bei sitzender Kommunion! - Anders in lutherischer Tradition, erst recht in der kath. Messe, wo der Kommunionsgesang fester Bestandteil ist; - ein Grund: bei der Wandelkommunion soll die sitzende Gemeinde nicht beobachten, sondern sich durch Singen sammeln bzw. beschäftigt sein).
Argumente für Musik im Abendmahlsgottesdienst:
Die "Messe" wurde meist gesungen; zum Fest gehört notwendig Musik; Musik wirkt einigend; soll fröhliche Atmosphäre schaffen ("geistliche Tafelmusik"), Meditationshilfe sein.
Zu Abendmahls-Liedern:
Lavater-Lied "Jesus, Freund der Menschenkinder" - nicht mehr im neuen Ref. Gesangbuch (dort dafür die Nrn. 299 - 324, mit vielen liturgischen Stücken).
Lieder für Abendmahl mit Jugendlichen:
daskirchenjahr.de/lieder/jugendabendmahl, (allerdings deutsch, aber anregend).
Buss-Teil in der Liturgie:
Zu Beginn des Gottesdienstes als "allgemeine Busse" und Absolution; möglichst nicht erst zu Beginn des Abendmahls-Teils (Missverständnis, als sei sie "Zutritts-Bedingung"); andererseits soll nicht Bussgesinnung und Zerknirschung die Feier in unangemessen düstere Farben hüllen und von ihr (noch mehr) abschrecken.
Abendmahls-Besinnung ("Vermahnung"):
Spezifisch reformiert, sollte eher im Predigtteil Gewicht bekommen, als Auslegung dessen, was das Abendmahl bedeutet; - heute eher als "Einladung" sinnvoll.
Friedensgruss:
Aus der kath. Messe übernommen: nach dem Unser-Vater, als Zeichen der Gemeinschaft; die aktive, spontane Äusserung stösst bei Reformierten immer noch auf viel Befangenheit und bewirkt manchmal Peinlichkeit; daher ist jeweils wohl zu erwägen: ist er echt und natürlich oder nur steifes Ritual?
"Gruppendynamischer" Nebeneffekt: Wer wird berücksichtigt, wer wird übergangen oder "vergessen"? Kann empfindsame GottesdienstbesucherInnen blockieren!
- Auch technisch manchmal schwierig; u.U. beträchtliche Verlängerung des Ablaufs.
|