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Antike:
Das Prinzip, Luftsäulen in festen, in abgestufter Länge zusammengebundenen Hohlkörpern (Bambus-, Schilfrohre) zum Schwingen und damit zum Tönen zu bringen, ist bereits in der Panflöte angewandt (auch in Asien verbreitet),
als Wasserorgel ("hydr-aulos"="Wasser-Flöte") erfunden von Ktesibios in Alexandria, 3. Jhd. v.Chr., rein säkular gebraucht; bei den Römern zur Begleitung bei Gladiatorenkämpfen und als privater Luxus, während der Völkerwanderung im Westen verschwunden,
in der arabischen Welt und am byzantinischen Kaiserhof weiter verwendet,
von dort im 8. und 9. Jhd. als Geschenk an Pippin d.J., Karl d. Großen und Ludwig d. Frommen ins Abendland; durch Priester Georg aus Venedig wurde das Orgelbau-Wissen an Mönche weitergegeben.
Mittelalter:
Mönche verbreiteten - zunächst gegen päpstliches Gebot und trotz Verdikt durch Kirchenväter ("heidnisch", bei Märtyrer-Hinrichtungen benutzt!) - die Orgel weiter und schufen ihr einen Platz in ihren Klöstern (Stundengebet) - und dadurch auch in den Kirchen:
812 im Aachener Dom (noch als Insignie kaiserlich-geistlicher Macht (Investiturstreit)); dann in Strassburg; 953 im Kölner Dom; 980 im Kloster Winchester; um 1300 in fast allen größeren Kirchen; 1336 in Hamburg, wo sie bereits zur Unterstützung beim gregorianischen Gesang erwähnt ist;
zunächst als Positiv (Stand- und Tischorgel) und Portativ (Tragorgel) bei Prozessionen - (vgl. auch "Kunst"); vor allem auch säkular;
Pedal seit Ende 13. Jhd. (Brabant); mit Einführung der Springlade verschiedene Register möglich; im 15. Jhd. wurden Zungenregister und Schleifladen erfunden;
ab dem 14. Jhd. sind Orgeln in der Schweiz nachgewiesen; älteste noch/wieder spielbare ist die "Schwalbennest"-Orgel (wegen ihrer Bauform) in Sitten VS, Valeria (Burgkirche, zwischen 1390 und 1420 in Betrieb genommen, mit Malereien von 1435). - Weitere Orgeln dieser Bauart finden sich in der romanischen Abteikirche von Payerne VD (Link leider ohne Erwähnung der Orgel), später im Trierer Dom und im Strassburger Münster.