P810-2-0010-7-kl.jpg

Metzlerorgel Dietikon mit separaten Pedaltürmen.

Lippen(Labial)pfeifen: Ein durch Block und Lippe (wie in der Blockflöte) erzeugter Luftwirbel wird im Pfeifenkörper in Schwingung versetzt, weshalb die Tonhöhe und -Farbe von der Lippenöffnung, den "Bärten", der Pfeifenweite und -Länge abhängt ("Mensur").

Typische Register: Prinzipal, Flöten, Salizional etc..

Beim "Gedackt" (=gedeckt, gestopft) vermindert sich die Tonhöhe durch Schliessen der Pfeife um eine Oktave (ein 8'-Gedackt klingt wie ein offener 16'; - lies 8-Fuss, 16-Fuss, was die Pfeifenlänge angibt).

Labialpfeifen sind als Zinn/Blei-(heute kaum mehr Zink-) und als wärmer klingende Holzpfeifen vorhanden, wobei letztere wegen ihres weniger attraktiven Aussehens (kantige Säulen) meist nicht im Prospekt stehen - bei modernen Orgeln gibt es Ausnahmen.

Zungen(Lingual)pfeifen: Der Ton wird durch eine schwingende Metall-Zunge erzeugt (wie bei der Mundharmonika oder "Handorgel"/Ziehharmonika/Akkordeon und auch beim Harmonium); dazu kommt ein verstärkender Schalltrichter, der die Tonhöhe aber nicht beeinflußt.

Typische Register: Posaune, Trompete, Dulzian, Schalmei, Oboe, Krummhorn, vox humana etc..

Zungenpfeifen werden ebenfalls als Metall- und als Holzpfeifen gebaut.

Ausserdem gibt es bei den Lippenregistern Mixturen, die die Obertöne des Grundtons mit eigenen Pfeifen "repetieren" -

- und Aliquote("irgendwieviel"), die auf Obertöne gestimmt sind.

Etwas Spezielles ist "unda maris" (Meereswoge), ein Register, das mit absichtlicher leichter Verstimmung eine Art Vibrato hervorruft.