Zwingli-Glasscheibe im Amtshaus des Klosters Kappel, nach dem bekannten Portrait von Hans Asper (im Kunstmuseum Winterthur).
Zwingli-Glasscheibe im Amtshaus des Klosters Kappel, nach dem bekannten Portrait von Hans Asper (im Kunstmuseum Winterthur).
Gedenkstein von 1838, angeblich an der Stelle, an der Zwingli am 11.10.1531 fiel bzw. nachts den "endgültigen Todesstreich empfing" und anschliessend gevierteilt und verbrannt wurde.
(Das bekannte Zwingli-Denkmal am Chor der Wasserkirche in Zürich wurde erst 1885 errichtet, ein Jahr nach seinem 400. Geburtstag. - Warum der Kappeler Gedenkstein nicht in einem Gedenkjahr errichtet wurde, war für mich bisher nicht herauszufinden.)
Die Stätte befindet sich an der Albisstrasse nordöstlich des Weilers Näfenhüser.
Deutsche Inschrift der Vorderseite:
"Den Leib können sie tödten,/ nicht aber die Seele, / so sprach an dieser Stätte / Ulrich Zwingli,/ für Wahrheit / und / der christlichen Kirche / Freiheit / den Heldentod sterbend / den 11. Oktober 1531"
Die Inschrift der Rückseite ist lateinisch und lautet übersetzt:
"Hier starb Ulrich Zwingli, der sechzehn Jahrhunderte nach Christi Geburt zusammen mit Martin Luther die freie christliche Kirche gründete, für das Wahre und für das Vaterland, auch mit den Brüdern, tapfer kämpfend, der Unsterblichkeit gewiss, am 11. Oktober 1531".
Bemerkenswert ist die Selbstgewissheit, mit der Zwingli gleichberechtigt ("una cum") neben Luther gestellt wird, der doch immerhin bereits 1517 den Stein ins Rollen gebracht hatte, während Zwingli erst 1523 öffentlich in Erscheinung trat.