Fraumünster-Umgebung: Kreuzgang, Münsterhof, Stadthaus.

Kloster
(Näheres in der Literatur)

Basierend auf einem früheren Kloster bestand das Stift für hochadelige Damen aus Süddeutschland seit der Donation durch Ludwig den Deutschen (853) bis zur Reformation der Stadt 1524.

Einzelne Äbtissinnen glänzten durch Machtfülle, Reichtum und hervorragende Bautätigkeit; andere symbolisierten den Niedergang durch Luxus und ausschweifendes Leben.

Speziell sind die Zeremonialschuhe einer Äbtissin um 1200: Grösse 41!, die im Landesmuseum Zürich ausgestellt sind/waren (leider nicht mehr auf der website, mit Musik der Zeit).

Die Fraumünster-Äbtissin war lange Zeit Herrin der Stadt (Münzrecht etc.), bis die Zunftordnung ihre Rechte einschränkte.

Sowohl mit den Chorherren vom Grossmünster als auch vor allem mit den ab dem 13. Jhd. aggressiv auftretenden Bettelorden (Dominikaner, Franziskaner, Augustiner-Eremiten) gab es immer wieder Konflikte. (Vgl. bei "Predigerkirche" und "Augustinerkirche").

Vor der Reformation waren nur noch sehr wenige Stiftsdamen im Kloster.

Das Gastzimmer, das die letzte Äbtissin, Katharina von Zimmern, im neuen Abteihof einrichten liess, ist im Schweizerischen Landesmuseum erhalten (früher auf der website, mit Musikbeispiel der Zeit).

Kreuzgang

Beim Bau des Stadthauses durch G.Gull 1898 abgebrochen; als Durchgang neugotisch "nachempfunden"; romanische Bauteile rekonstruierend einbezogen; aufgeteilt in "romanischen" und "gotischen" Kreuzgang.

Fresko Bodmer Kreuzgang

Beispiel der Ausmalung durch Paul Bodmer 1924-41: "Gründung der Stiftsschule durch Karl den Grossen" (evtl. auch "Stiftung des Fraumünsters durch Ludwig den Deutschen"); im "romanischen" Kreuzgang (1932-41).

Ausmalung 1924-41 durch Paul Bodmer: "Kräfte" - Gründungslegenden von Fraumünster und Grossmünster, Felix- und Regula-Legende. - Jugendstil, Symbolismus, Naturalismus?
(Wettbewerb seit 1921; die Entwürfe von Augusto Giacometti unterlagen; notleidende Künstler sollten gefördert werden - trotz ablehnender Stellungnahme von G.Gull zu den Entwürfen).

Katharina-Denkort

2004 Aufstellung eines gegliederten Kupferblocks (A.-M.Bauer) im Hof des "gotischen" Kreuzgangs als "Denkort" für die letzte Äbtissin, Katharina von Zimmern. - Schmale Hinweis-Bänder mit den Worten der Äbtissin anlässlich der Übergabe Dez. 1524 im Boden.

Denkort Katharina

Denkort Katharina von Zimmern - Photomontage 2003.

Münsterhof

Bis Ende 18. Jhd. Friedhof.

1946 Ort der berühmten "Europa"-Rede Winston Churchill's (Gedenktafel).

Churchill-Rede 1946