Die Kirche
Westseite der Augustinerkirche, Rekonstruktion von 1958/59
Ablässe förderten den Bau der gotischen Klosterkirche, der bald nach 1270 begonnen wurde. Ein Altar auf dem Lettner wird bereits 1314 erwähnt, so dass zu der Zeit ein Mönchs-Chor und ein Laienschiff bestanden haben müssen.
Im 15. Jhd. wurden - gegeneinander versetzt - zu beiden Seiten des Chors spätgotische Kapellen angebaut: an der Nordseite die Jakobus-, an der Südseite die Liebfrauenkapelle. - Sie dienten den Bruderschaften, die der Kirche verbunden waren. - Im Zuge der Umbauten 1936/38 wurden beide Kapellen zusammen mit dem Chor abgebrochen (s. dort).
Aus der Zeit vor dem Anbau der Jakobuskapelle sind noch Freskenreste der damaligen Nord-Aussenwand in der heutigen Sakristei erhalten: Marientod (um 1400); wahrscheinlich mit Bezug zum Friedhof auf der Nordseite der Kirche.
Nordost-Seite mit rekonstruiertem Sakristeiportal
Vom mittelalterlichen Bau ist das dreischiffige basilikale Langhaus erhalten, sowohl in den Seitenschiffmauern wie im Obergaden gegliedert durch fünf gotische Fenster mit Masswerk.
Auf der Südseite schlossen sich ursprünglich Kreuzgang und Klostergebäude an; so dass dort die Aussenwand wohl fensterlos gewesen sein dürfte.
Das frühere Nordportal (Laienpforte) ist vermauert bzw. 1958/59 durch die Sakristeitür ersetzt worden.
Die Westfront wurde 1958/59 mit gerader Front und drei gotischen Fenstern neu rekonstruiert - nach der Murer-Ansicht von 1576.
Der Chor - an dessen Stelle 1936/38 das Kirchgemeindehaus gebaut wurde - schloss nach Osten gerade ab, mit einem grossen gotischen Masswerkfenster an der Ostseite und je drei kleineren in den Seitenwänden.
Die Rekonstruktion von 1958/59 versuchte, einen quasi-gotischen Raumeindruck wieder herzustellen, allerdings ohne Fensteröffnungen, da der Raum umbaut blieb.
Rekonstruiertes Schiff der Augustinerkirche
Innenraum:
Chor und Schiff waren flach gedeckt (wieder hergestellt 1958/59), vier Säulenpaare (Boden bis zu den Basen 1958/59 abgesenkt), die mit weiten Spitzbögen verbunden sind, gliedern Hauptschiff und Seitenschiffe.
Auch der Chorbogen ist 1958/59 neu rekonstruiert worden.
Das Dach überspannte ursprünglich Chor und Schiff in gleicher Höhe; im Osten war es abgewalmt.
Der rekonstruierte Chor, schon beim Umbau 1843/44 neugotisch eingewölbt und mit Triumphbogen abgeschlossen. - Die Kreuzigungsgruppe und der Altar wurden 1959 von Franz Fischer gestaltet.
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