Gotische Kirchen in Zürich: Fraumünster, Wasserkirche, Predigerkirche, Augustinerkirche (christkatholisch).
Kirchbau-"Boom" von 1450 - 1520 im Kanton ZH: Kilchberg, Oberstammheim, Bonstetten, Rifferswil, Maur, Pfäffikon ZH, Mettmenstetten und andere.
Nach den Kirchen der Stadt Zürich, die zuerst erscheinen, sind die übrigen alphabetisch geordnet.
Die meisten der Zürcher Landkirchen, die kurz vor der Reformation entstanden sind bzw. auf romanischen Vorgängerbauten spätgotisch - und im 17. Jhd. barock - umgebaut und erweitert wurden, folgen dem gleichen Typus:
Rechteckiges Langhaus mit gleich breitem oder ausgeschiedenem 5/8-Chor, meist unter gleichem First, mit Rund- oder Spitzbogen-Fenstern und an der südlichen oder nördlichen Chorflanke angesetztem Turm mit Käsbisse (trauf- oder querständig, d.h. das Turmdach ist parallel oder quer zum Dach des Schiffs orientiert) bzw. späterem, oft neugotischem Spitz- oder gar Nadelhelm. Die Decke des Schiffs ist ursprünglich meist eine flache Holzdecke, die im 17. Jhd. oft durch eine stuckierte Gipsdecke oder Gewölbe ersetzt wurde. Der Chor weist oft noch gotisches Netzgewölbe auf. Das gemeinsame Dach von Schiff und Chor ist teilweise abgewalmt.
Der Bau ist - entsprechend dem romanischen Vorgänger - meist noch geostet, da Bauteile des Vorgängerbaus weiterverwendet wurden.
Einige Bauten behielten den ursprünglichen NO- bzw. SO-Chorflankenturm; wenige wurden mit westlichem oder östlichem Zentralturm konstruiert (durch den dann der Haupteingang gelegt ist).
Immer gibt es mindestens einen Seiteneingang an der (meist südlichen) Langseite, oft zum Chor hin versetzt, manchmal auch neugotisch sekundär ausgebrochen.
Innen ist der Chorraum erhöht; nach Einführung der Reformation wurde die Kanzel, die ursprünglich am Chorbogen stand, manchmal zentral auf einen Kanzel-Lettner gesetzt (Stadtkirchen), und es wurden mehrere steil bestuhlte Emporen eingebaut, um die Platzzahl zu erhöhen. Alle Altäre, Orgeln und Bildwerke (auch Fresken) wurden beseitigt.
Im 17. und 18. Jhd. wurden die meisten dieser Kirchen mehr oder minder stark barockisiert (Fenster, Stukkaturen, Vorzeichen (= Vordächer der Eingänge)). - Dazu s. bei "Reformierte Predigtkirchen".
Im 19. bis zum Beginn des 20. Jhd.s folgte dann oft eine der Zeit entsprechende, meist neugotische Renovation, die vor allem die Türme und Eingänge, oft auch die Ausstattung betraf.
In den 20er- und 30er-Jahren des 20. Jhd.s renovierte man manche dieser Kirchen im damaligen "Heimatstil": gediegen-unspektakulär und etwas klobig, was heute als leicht verstaubt und vor allem unpraktisch empfunden wird.
Die Renovationen des späteren 20. Jhd.s bewahrten das Gewordene und schufen gleichzeitig Voraussetzungen zur Erfüllung heutiger Bedürfnisse: mobile Bestuhlung, Podeste, Konzert-Tauglichkeit, Multimedia-Erfordernisse.