Horgen ZH - Orgel

Joseph Regl schuf 1882-84 den Orgel-Prospekt im gleichen Neo-Rokoko-Stil wie später die Kanzel, und ebenfalls nach Entwürfen der Architekten Chiodera und Tschudi.

Sie stört mit ihrer Masse eigentlich den reformierten Zentralbau, der ganz auf die Kanzel und den Taufstein hin konzipiert war - und eben keine Orgel vorsah. Allenfalls hätte sie auf die gegenüberliegende Längs-Empore gehört (wie im älteren Wädenswil), aber dort hätte der Platz nicht ausgereicht.

Ihre Konstruktion ist am Dach verankert, so dass die Empore nicht das ganze Gewicht zu tragen hat.

Die südseitige Längs-Empore, die diese Orgel nicht hätte tragen können.

Das erste Orgelwerk von 1883 mit 2498 Pfeifen auf 41 Registern wurde für 50'000 Fr. von der Firma Goll, Luzern, geliefert. Stifter waren Julius, Johannes und Jakob Stapfer.

In den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Orgel auf 70 Register erweitert; der Spieltisch, der vorher mit Blick auf das Schiff frei gestanden hatte, wurde in "französischer Form" an den Prospekt angebaut. Er wies bei 4 Manualen eine Unzahl von elektropneumatisch gesteuerten Registerhebeln und 4 Schweller-Tritte auf.

1960/61 wurde das Werk durch die gleiche Firma völlig erneuert. Es umfasst heute 4798 Pfeifen auf 62 klingenden Registern bei 4 Manualen und Pedal (genauer unten bei "Disposition").

Zu erkennen ist das jetzt neu hinzugekommene Rückpositiv in der Emporenbrüstung. Sein Gehäuse wurde von Joseph Furrer gestaltet.

Die Seitentürme des Hauptprospektes wurden auf die Länge der klingenden Pfeifen erhöht.

Disposition und Technik der Goll-Orgel:

(Lt. Mitteilung Goll&Co, Luzern, vom 10.11.06).

1985 baute die Herstellerfirma die Koppel III-I ein, 1994 wurde die Schleifenansteuerung von elektropneumatischen Zugapparaten auf Elektromagnete umgebaut und eine neue elektronische Setzeranlage installiert.

Die Firma Goll betreut ihr Instrument weiterhin.

So wurden anlässlich einer Kirchenrenovation 2011/12 folgende Änderungen an der Orgel vorgenommen: