Hans Georg Ziegler, Theologie-Kandidat in Zürich, wurde 1693 wegen "Irrlehre" ausgewiesen und wandte sich nach Bern. Dort gab es 1699 einen "Pietistenprozess".
Der Theologieprofessor Johann Heinrich Schweizer schrieb eine aufklärend-ablehnende Schrift gegen die aus England, Deutschland und Holland einsickernde religiöse Strömung.
Antistes Klingler bekämpfte die neue Frömmigkeit ebenfalls.
1717 veröffentlichte der Professor für Altes Testament Johann Jakob Hottinger eine Übersicht über die Bewegung: "Versuchungs-Stund über die Evangelische Kirch durch neue, selbstlaufende Propheten ...", die nicht nur ablehnend war.
Den pietistischen Einflussversuchen auf die Zürcher Kirche ist es zu verdanken, dass der Missionsgedanke wieder an Kraft gewann, nachdem man diese Dimension des Christlichen über den Orthodoxie-Streitereien weitgehend vergessen hatte.
Gedanken und vor allem der Frömmigkeitsstil von Bartholomäus Ziegenbalg, dem Missionar Indiens, und Nikolaus Ludwig Graf Zinzendorf mit seiner Herrnhuter Brüdergemeine gewannen auch in Zürich Einfluss.
Aber erst gegen Ende des 18., um die Wende zum 19. Jahrhundert konnten Erneuerungen der Frömmigkeit mit Betonung des Persönlichen, des Gemüts und der Mystik an Einfluss gewinnen. (Vgl. zu "Lavater").