Johann Jacob Zimmermann (1695-1757) wurde 1737 auf den theologischen Lehrstuhl des Carolinum berufen und "brachte in Zürich das Denken in der Theologie auf", wie es von ihm bald hiess. Als Schüler von Johann Jacob Hottinger hatte er mit Vorliebe die Schriften gelesen, vor denen sein Lehrer gewarnt hatte.
Zimmermann bekämpfte sowohl die herrschende Dogmatik als auch den aus Frankreich und den Niederlanden einbrechenden Atheismus bzw. Deismus; er hielt sich an natürliche Theologie und philosophische Ethik.
Seine Festrede zum Karlstag 1741, in der er u.a. die Streitlust der Theologen geisselte, führte zu Protesten der Pfarrerschaft und kostete ihn fast den Lehrstuhl.
Die altkirchlichen und reformierten Bekenntnisschriften blieben in Kraft, aber Zimmermann lehnte ihre normative Geltung weiterhin ab.
Hess und Lavater, die beide in diesem Jahr 1741 geboren wurden, führten später die hier begonnene Überwindung des starren Konfessionalismus' fort.