Heidegger, Johann Heinrich
(1633-98). Nach Studien in Zürich bei Joh. Heinr. Hottinger und in Marburg bei J. Crocius wird H. 1659 Prof. für Hebräisch in Heidelberg, 1659-65 Theologie-Prof. in Steinfurt und 1667 als Nachfolger Hottingers Prof. für Ethik in Zürich. In der Disposition seines Systems folgt er dem orthodoxen Schema, in das er die Föderaltheologie des Coccejus einbaut. H. stellt den Gipfelpunkt der Zürcher ref. Spätorthodoxie dar, die dort noch lange im Lehrbetrieb autoritative Geltung hatte. H. lieferte den Entwurf der 1675 gegen die Theologenschule von Saumur verabschiedeten Konsensusformel, die gegen den universalismus hypotheticus Amyrauts die partikulare Erwählung und Satisfaktion Christi, gegen die Textkritik des Capellus die Inspiration des MT [Masoreten-Textes des AT] als Lehrnorm für die Schweizer Kirchen verbindlich machte.
[Heidegger, Johann Heinrich, S. 1. Digitale Bibliothek Band 12: Religion in Geschichte und Gegenwart, S. 13094 (vgl. RGG Bd. 3, S. 121) (c) J.C.B. Mohr (Paul Siebeck)]