Nach der Dordrechter Synode 1619, die die Einheit der Reformierten stärkte, fand auf Anregung des Zürcher Antistes (Vorsteher der Pfarrerschaft, d.h. der Zürcher Kirche) J.J.Breitinger zum Dank für dies Ereignis ein erster gemeinsamer Dank- und Bettag der reformierten Kantone statt, der ab 1639 (nach der Ermordung von Jürg Jenatsch und nach der Aarauer Konferenz) - auch aus Dankbarkeit für das weitgehende Verschontwerden vom Dreissigjährigen Krieg - jährlich wiederholt wurde, erst recht nach dem Friedensschluss in Münster und Osnabrück von 1648.
1643 einigten sich auch die katholischen Kantone untereinander auf eine gemeinsame Feier.
Den Anstoss zur Neubelebung gab die Französische Revolution, deren Blutrausch 1796 die Einigung der reformierten und katholischen Stände auf einen gemeinsamen Bettag am 17. September 1797 bewirkte. 1798 gab gar die Zentralregierung der "Helvetischen Republik" das Bettagsmandat heraus (Ph. A. Stapfer).
Seit dieser Zeit wurden die reformierten Bettage mit der Feier des Abendmahls verbunden.
Während der Restauration war es den staatlichen Organen wichtig, die Religion als Grundlage der Staatsverfassung herauszustellen; sie liessen daher - religiösen Konsens voraussetzend - staats-stabilisierende "Bettagsmandate" verfassen, in denen auf die sittlichen, politischen und sozialen Probleme der Zeit eingegangen wurde. - (Beispiele unter "Predigt").
Pfarrer, die sich bei dieser Gelegenheit allzu politisch äusserten, wurden andererseits zur Ordnung gerufen (1847).